HSG VfR/Eintracht Wiesbaden : TG 04

Nachdem das Spiel am vergangenen Wochenende in Folge einer Verkettung widriger Umstände nicht stattgefunden hatte, ging es heute nach Wiesbaden. Wegen des deutlich gewonnen Hinspiels gegen die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden erwartete man ein leichtes Spiel, bei dem man sich auf das Herausfangen von Bällen und die anschließenden Tempogegenstöße konzentrieren wollte. Aber die Mädchen aus Wiesbaden waren da anderer Meinung und überraschten mit einem druckvollen Spiel und besonders mit clever ausgeführten Freistößen. Bei einem Halbzeitstand von 8:8 kam schon aus dem Zuschauerbereich der Orakelspruch, dass diese Partie für die TG Sachsenhausen den Bach hinunter rauscht.

In Situationen wie dieser, wo das geplante Konzept nicht greift, kommt jeder Trainer ins Schwitzen. Das Risiko herunter fahren und die offensive Abwehrform aufgeben? Und damit auch den Lerneffekt für jüngere und neue Spielerinnen schmälern? Dann doch besser auf eine intensivere Manndeckung im Rückraum einstimmen. Beherzt machten sich die Mädchen an die Umsetzung dieser Vorgabe. Und siehe da, der Weg zum Tor wurde für die Wiesbadener zeitaufwendiger und länger, die Torchancen geringer. Andererseits gelang aus schnellen Ballgewinnen nun endlich der eine oder andere Tempogegenstoß.

Überraschend gut, wenn auch nicht immer, glückte den Sachsenhäuser Mädchen das gegenseitige Aushelfen in der Abwehr. Da war gutes Spielgefühl und Teamgeist zu spüren. Als Resultat konnte man sich langsam, aber stetig von den Wiesbadenerinnen absetzen und – Orakelspruch hin oder her – das Spiel mit 14:20 für sich entscheiden.

Mit einem hart erkämpfen Auswärtssieg nach Hause zu fahren, ist schon ein gutes Gefühl. Aber auch ein Hauch von Wehmut bleibt, wenn man an die zahlreichen Wiesbadener Zuschauer denkt, die lautstark, emotionsvoll und fair ihre Mannschaft angefeuert hatten. Wäre herrlich, solch eine Stimmungskulisse auch in der Sporthalle Süd zu erleben – die Mädchen der TG Sachsenhausen hätten es verdient.